Eine Wurzelspitzenresektion ist ein operativer Eingriff, bei dem die äußerste Spitze der Zahnwurzel zusammen mit dem umliegenden entzündeten Gewebe entfernt wird, um einen erhaltungswürdigen Zahn zu bewahren. Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht ausreicht, weil die Entzündung an der Wurzelspitze fortbesteht oder der Bereich mit herkömmlichen Instrumenten nicht erreichbar ist. Ziel ist es, den natürlichen Zahn so lange wie möglich zu erhalten und eine Extraktion zu vermeiden.
Wann ist eine Wurzelspitzenresektion sinnvoll?
Eine Wurzelspitzenresektion ist in der Regel nur angezeigt, wenn andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich waren oder der Zahn bereits stark geschädigt ist, aber dennoch als erhaltungswürdig gilt. Besonders bei Entzündungen an der Wurzelspitze reicht eine reine Wurzelkanalbehandlung häufig nicht aus, da die Spitze oft nicht vollständig gereinigt werden kann. Der Eingriff entfernt die entzündeten Anteile und unterstützt so die Zahnerhaltung.
Ablauf des operativen Eingriffs
Nach Lokalanästhesie wird das Zahnfleisch mitsamt Periost vorsichtig angehoben, um Zugang zur Wurzelspitze zu schaffen. Anschließend werden das entzündlich veränderte Gewebe und wenige Millimeter der Wurzelspitze abgetragen. Danach wird das Wurzelkanalsystem von innen bakteriendicht verschlossen. In komplexeren Fällen kann eine stärkere Kürzung nötig sein, etwa wenn der Kanal stark verzweigt verläuft.
Eine Wurzelspitzenresektion verläuft meist zügig und schonend. Dank örtlicher Betäubung ist der Eingriff nahezu schmerzfrei. Leichte Schwellungen innerhalb der ersten 24 Stunden sind normal und lassen sich durch vorsichtige Kühlung lindern. Die Fäden werden in der Regel nach sieben bis zehn Tagen entfernt, sofern der Heilungsverlauf unauffällig ist. Die knöcherne Heilung kann drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen.
Kostenübernahme durch Krankenkassen
Der Zahnarzt prüft sorgfältig, ob der Zahn ausreichend Substanz bietet und somit als erhaltungswürdig gilt. Wird dies bejaht, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen. Grundlage bildet in der Regel ein zahnärztliches Gutachten. Werden die Kriterien nicht erfüllt, kann die Behandlung als private Leistung eingestuft werden. Eine vorherige Rücksprache mit der jeweiligen Krankenkasse ist daher ratsam.
Nachsorge und Heilungsverlauf
Die Wurzelspitzenresektion entfernt die Entzündung an der Wurzelspitze und trägt zum langfristigen Zahnerhalt bei. Sorgfältige Mundhygiene, das Vermeiden größerer körperlicher Anstrengungen in den ersten 24 Stunden und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen unterstützen die Heilung und beugen erneuten Entzündungen vor. Der Eingriff dauert meist weniger als eine Stunde; da nur der entzündete Teil entfernt wird, bleibt der überwiegende Anteil der Wurzelstruktur unverändert und der Zahn im Kiefer stabil.
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Ist eine Wurzelspitzenresektion immer mit Schmerzen verbunden?
In der Regel nicht. Die Betäubung verhindert Schmerzen, und eine leichte Schwellung kann mit Kühlung gelindert werden.
Warum wird eine Wurzelspitzenresektion beim Zahn durchgeführt, statt ihn zu ziehen?
Eine Wurzelspitzenresektion dient dazu, den geschädigten Zahn zu erhalten, wenn dieser noch erhaltungswürdig ist. So bleibt Ihr eigener Zahn erhalten und muss nicht ersetzt werden.
Wer trägt die Kosten für eine Wurzelspitzenresektion?
In vielen Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten, sofern die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Andernfalls kann die Behandlung zur privaten Leistung werden.
Wie lange dauert die Heilung nach dem Eingriff?
Die Wundheilung des Weichgewebes dauert meist sieben bis zehn Tage. Die knöcherne Regeneration benötigt etwa drei bis sechs Monate.
Was ist nach dem Eingriff besonders zu beachten?
Schonung, sorgfältige Mundhygiene und regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind entscheidend. In den ersten Tagen sollte auf größere körperliche Anstrengungen verzichtet werden, damit die Heilung optimal verläuft.
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